Förderjahr: 2022
Schulstufe: Primarstufe Sekundarstufe I

Das Modell Bratsch

Mit ihrem Konzept stellt die gd-Schule Bratsch das gängige Schulmodell auf den Kopf. Im Zentrum steht die Förderung der Kinder mit ihren Anlagen, Begabungen und Bedürfnissen. Basierend auf dem Lehrplan 21 wird besonderen Wert auf die sozialen und personalen Kompetenzen gelegt. Lernen findet überall dort statt, wo in Bratsch Möglichkeiten bestehen oder geschaffen werden können. Die Kinder arbeiten projektorientiert: So bauten sie nicht nur einen Hühnerstall, sondern auch einen Spielplatz. Digital geplant und offline realisiert.

«Die Idee ist ganz einfach: Wir verbinden die Lebenswelt der Kinder mit den schulischen Inhalten und entwickeln und gestalten mit den Kindern zusammen ein Bergdorf.»

Damian Gsponer, Schulleiter

Das Dorf Bratsch von oben

Im Walliser Bergdorf Bratsch gehören digitale Hilfsmittel zum Schulalltag.

Vom Berg ins Tal

Das Interesse an der Schule Bratsch ist gross. Nicht zuletzt seit der Dokumentarfilm «Bratsch – ein Dorf macht Schule» des Schweizer Regisseurs Norbert Wiedmer im Kino zu sehen ist. (Trailer Filmcoopi I Youtube).

Es entstand die Idee für das Projekt «Mobile Besuchstage»: Anstatt dass Interessierte nach Bratsch kommen, reisen die Schülerinnen und Schüler zu Betrieben, Schulen oder Vereinen vor Ort und stellen dort ihre Schule vor. Das von der Milton Ray Hartmann-Stiftung unterstützte Projekt überzeugt in vielerlei Hinsicht.

Von der Ideenfindung über die Konzeption bis hin zur digitalen Aufbereitung und Umsetzung sind die Kinder von Anfang an eingebunden. Sie setzen Medien gezielt ein und reflektieren deren Wirkung auf das Publikum im Live-Moment. An konkreten Beispielen können die Schülerinnen und Schüler ihre sozialen, methodischen und digitalen Kompetenzen weiterentwickeln.

So hat Gabriel seine Schulkameradinnen und Schulkameraden bei einem Ausflug nach Bern und Zürich im Rahmen der «Mobilen Besuchstage» mit der Kamera begleitet und daraus ein Video gemacht.

Die Integration digitaler Werkzeuge ist Teil der Schulkultur. Zielsetzungen, Tagespläne, Projektbesprechungen und Lernmodule werden auf der Kommunikationsplattform Hazu durchgeführt. Die Kinder trainieren ihre digitalen Kompetenzen durch die «Mobilen Besuchstage» und können den Erwachsenen durch ihren selbstverständlichen Umgang die Angst vor diesen Tools nehmen und live vorleben.

«Wir wollen insbesondere Pädagoginnen, Pädagogen und Schulleitungen ermutigen, sich auf den Weg einer digitalen Denkweise in den Schulen zu begeben.»

Damian Gsponer, Schulleiter