Milton Ray Hartmann (1898–1977) wurde in Riehen im Kanton Basel-Stadt geboren. Sein Vater arbeitete als Leiter des Verkehrsvereins Basel. Der Reiseverkehr in der Schweiz erlebte seine erste grosse Blüte. Ferienorte und Transportunternehmen ganzer Landesteile schlossen sich zu Verkehrsverbänden zusammen, um gemeinsam in aller Welt Werbung zu machen. So wurde auch der Verkehrsverein des Berner Oberlandes in Interlaken gegründet. Hartmanns Vater übernahm die Stelle als Leiter. Die Familie zog nach Interlaken um, wo Hartmann seine Kindheit verbrachte.

Milton Ray Hartmann

Milton Ray Hartmann

Die wichtigste berufliche Aufgabe seines Vaters bestand darin, das Berner Oberland mit seinen Naturschönheiten und touristischen Vorzügen durch die damals verwendeten Werbemittel in aller Welt bekanntzumachen. Hartmann sammelte bereits im Kindes- und Jugendalter erste Filmerfahrung, als er seinem Vater beim Erstellen von Werbefilmen half. Seine Leidenschaft für den Film wurde durch die damals bekannten Wanderkinos weiter gestärkt. Seine erste Filmproduktion war ein Schweizer Pfadfinderfilm. Er zeigte die Tätigkeit der Jungen auf dem Hintergrund prächtiger Gebirgs- und Seelandschaften. Durch Vorträge in amerikanischen Pfadfinderkreisen sollte der Film nicht nur das Leben und die Arbeit der Freunde in der Schweiz zeigen, sondern indirekt auch für den Tourismus werben.

Gemeinsam mit seinem Vater gründete Hartmann eine Filmproduktionsgesellschaft namens «Eagle Film Enterprise». Sie produzierten innerhalb eines Jahres etwa ein Dutzend Landschaftsfilme aus verschiedenen Gegenden der Schweiz und stellten den Pfadfinderfilm fertig. Hartmann reiste in die USA für Vortragstourneen und Filmverkauf.

Aus einem Kontakt mit verschiedenen Bildungspolitikern ergab sich für Hartmann eine Zusammenarbeit. Diese Bildungspolitiker planten für die damalige Zeit ein bahnbrechendes Projekt: eine Aktion zur Aufklärung von Kindern und Jugendlichen über Gefahren verschiedenster Art unter dem Motto: «Kinder, das ist gefährlich». Es sollten Filme erstellt und den Kindern vorgeführt werden. Aus den Besprechungen ergab sich, dass die «Eagle Film Enterprise» nicht den richtigen Hintergrund bilden konnte für die vorgesehene neue Aktion zur Förderung und Verbreitung des guten Films. Die hochfliegenden Pläne und Erwartungen, die Hartmann in die Firma gesetzt hatte, nahmen damit ein Ende – und machten den Weg frei für neue Möglichkeiten.